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Charakter Rasse: Vampir Partner von: Tohrment weitere Charas: Blake, Payne, Mitica
Thema: Der Brunnen der Jungfrau der schrift Fr Feb 17, 2012 2:03 pm
Mit langsamen Schritten laufe ich über den Boden vor dem Tempel der Jungfrau der Schrift. Seit über zwanzig Jahren halte ich mich hier auf. Als ich von diesem Lesser erschossen wurde, hatte ich mich geweigert in den Schleier einzutreten. Meine Sorge um Tohrment war einfach zu groß gewesen und letztendlich hing ich hier fest. Weder tot noch lebendig... Unser Baby...unser ungeborenes Baby habe ich jedoch verloren und ich trauere immer noch. Aber viel schlimmer ist es, in den Schüsseln der Auserwählten zu sehen, wie sehr Tohr leidet.
Mein Tohr... Wieder einmal raubt mir die Sehnsucht nach ihm den Atem und ich verliere beinahe den Halt unter den Füßen. So kann das nicht weitergehen!
Ich raffe den Rock der Robe und will geradewegs den Tempel stürmen, als mich eine Stimme zurückhält.
"Was hast du vor, mein Kind?", höre ich die Jungfrau der Schrift fragen und sofort bleibe ich stehen und drehe mich um. Die kleine, schwarz gekleidete Person schwebt mehr auf mich zu, als dass sie läuft. Das natürliche Leuchten ihrer Gottheit war mit der Zeit verblasst und wenn ich ehrlich bin, finde ich es ein bisschen traurig, dass auf der abgewandten Seite so wenig wert auf die ehemaligen Bräuche gelegt wird. Ich konzentriere mich wieder auf die Jungfrau der Schrift und beantworte ihre Frage: "Ich wollte zu euch, gnädige Jungfrau der Schrift." "Du hast erneut vor, mich zu fragen, ob du zurück ins Leben darfst. Und ich werde so antworten wie die letzten Jahre. Nein, das kann ich nicht tun. "Aber...Tohrment, er leidet so sehr! Ich bitte euch, Jungfrau der Schrift!", sage ich in flehentlichem Unterton. Diese Diskussion haben wir schon so oft geführt, dass ich aufgehört habe zu zählen, aber ich habe es nicht aufgegeben. "Wellesandra, ich kann dich nicht zurückschicken. Was willst du zum Austausch opfern? Ein Leben kann nur mit einem anderen Leben ausgewogen werden. Der Ernst in ihrer Stimme und die Logik der Worte zwingen mich fast in die Knie. "Ich habe ein Leben verloren! Ich habe unser Kind verloren...er grollt mir bestimmt...", gebe ich leise zurück und balle die Hand zur Faust. Es ist unfair, das ins Spiel zu bringen. Und wie kann ich auch nur in Erwägung ziehen, das Leben des Kindes als Waage einher zu nehmen? "Das ist wohl wahr. Aber du hättest mit ihm gehen sollen und du kannst es nicht ernst meinen, dieses unschuldige Leben mit dem deinen aufzuwiegen!" Ich senke betreten den Kopf und sage leise: "Ich weiß. Es tut mir leid." Einen Moment lang herrscht Schweigen, in dem ich neuen Mut fasse und sie wieder ansehe: "Ich würde alles geben um wieder zu ihm zu können. Alles." "Es tut mir leid",sagt sie leise und verschwindet. Mit einer Mischung aus Trauer und Wut bleibe ich zurück.
Einige Stunden später finde ich mich erneut hier wieder. Ich habe das komplette Grundstück umrundet und jedes Gebäude betreten und die Unruhe ist nicht verschwunden. "Ich bin keine Auserwählte, was soll ich hier?", murmle ich leise vor mich hin und erschrecke, als sich eine Hand auf meine Schulter legt. "Jungfrau der Schrift, ihr seid es..", atme ich auf und lege ein entschuldigendes Lächeln auf. "Es gibt vielleicht eine Möglichkeit dich zurück zu schicken. Du sagtest, du würdest alles opfern. Auch deine Erinnerungen an ihn und alle anderen? Denn das wäre die Opferung deines früheren Lebens.", entgegnet die Jungfrau der Schrift ernst. Mein Herz setzt einen Augenblick aus. Ihn vergessen? Aber...im Ausgleich wieder zu ihm zu können? Ich zögere nicht lange und nicke: "Ich nehme das Angebot an." Die Jungfrau der Schrift scheint überrascht, nickt dann aber: "So sei es. Du wirst im Refugium wieder zu dir kommen. Kehre zurück ins Leben, Wellesandra, Tochter des Relix." Ein helles Licht und dann ist meine Erinnerung weg...und ich auch.